Michael Oberhollenzer ist seit 2011 Südtirols Bioland-Obmann. Bio ist seit jeher sein Leben, sein Credo. Und so wurde der Moserhof in Steinhaus im Ahrntal, den die Familie in fünfter Generation betreibt, 2003 auf Bioland umgestellt. Pur Südtirol fragte bei Michael Oberhollenzer nach den aktuellen Prioritäten von Bioland Südtirol den Schwierigkeiten und den Möglichkeiten.
Pur Südtirol: Was macht Bioland aus?
Michael Oberhollenzer: Die EU schreibt Kriterien vor, um sich als Biobetrieb auszeichnen zu dürfen. Bioland und seine Mitglieder gehen bei vielen Auflagen über die von der EU fixierten Standards hinaus. So ist beispielsweise das Thema der Kreislaufwirtschaft strenger geregelt. Es wird vorgeschrieben, dass im Ackerbau verpflichtend die Fruchtfolge garantiert werden muss. Das Thema der Rückverfolgung der Futtermittel ist bei Bioland strikt geregelt.
Pur Südtirol: Wo steht Südtirol?
Michael Oberhollenzer: Südtirol hätte eine Riesenchance, auch aufgrund seiner kleinstrukturierten Betriebe. Bio ist längst eine Megatrend, ein immer noch schnell wachsender Markt. Wenn beispielsweise die Berglandwirtschaft auf Bio-Milch umsteigen würde, würden sich dadurch gute Marktchancen eröffnen. Jeder Milchhof sucht nach Bio-Milch, tut sich aber schwer, diese zu finden.
Pur Südtirol: Welches könnten für Südtirol Ziele sein?
Michael Oberhollenzer: Die Vielfalt auszubauen und die Selbstversorgung zu erhöhen. Wir hätten ideale Voraussetzungen, leider sind einzelne wenige landwirtschaftliche Produkte in der Südtiroler Landwirtschaft immer noch maß- und tonbestimmend.
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